Uns zieht es raus. Wir wollen an die frische Luft, uns
bewegen, in die Natur. Doch es ist grau, kalt und ungemütlich windig. Immerhin
regnet es nicht.
Wir überwinden uns und fahren in den Wald. In den bayrischen
Wald. Nicht ins Gebiet, das sich offiziell so nennt, sondern einfach in einen
Wald in Bayern. Der Wald hier ist eindrücklich, mächtig, mit alten, hohen
Bäumen und einer vielfältigen Pflanzenwelt. Nicht wie bei mir in Weisslingen,
wo die Biodiversität den (forst)wirtschaftlicheren Monokulturen weichen musste.
Hier dürfen die Bäume noch hundertjährig werden und in den Himmel wachsen.
Einer der steilen Hänge ist ganz kahl, die Bäume entwurzelt und abgebrochen – eine Lawine, mutmassen wir. Wir sind völlig aus der Puste. Trotzdem schleppen wir uns weiter, schweigsam, jeder für sich, in seinem Tempo, hin und wieder anhaltend, um zu fotografieren.
Als die Schneefelder so breit werden, dass sie den ganzen Weg
bedecken, beschliessen wir umzukehren. Beide sind erleichtert. Wir steigen
denselben langen, grauen Weg hinunter und fahren wieder nach Hause an die
Wärme.