Sonntag, 24. Juni 2018

Pfingstrosen

Es gibt nur einen Ort,
den hier und jetzt.

Es gibt nur einen Weg,
meinen hier und jetzt.

Tausend Orte,
unzählige Wege,
unendlich viele Möglichkeiten!

Doch in Wahrheit gibt es
nur eine
Wirklichkeit:
hier und jetzt.




Dies zu erkennen, zu akzeptieren und mich damit zu versöhnen ist ein lebenslanger Prozess. Den Jungen macht man weis, ihnen würde die ganze Welt offenstehen. Auch ich hielt das für  selbstverständlich wahr. Viel später kam die Krise, als ich realisierte, dass manche Türe ganz unbemerkt definitiv ins Schloss gefallen war. Und mit ihr kam die Panik, dass die vielen anderen, die ich unbedingt auch noch durchschreiten wollte, ebenfalls zugehen könnten, wenn ich nicht aufpassen und mich beeilen würde. Noch etwas später dann erkannte ich, dass ich es nicht mehr schaffen würde, sie alle zu durchschreiten, und ich erkannte auch, dass mir in Tat und Wahrheit noch nie die ganze Welt offengestanden ist, dass es die unendlich vielen Möglichkeiten in Wirklichkeit nie gab. Nun gilt es, mich damit auszusöhnen, mit den geschlossenen Türen und meinem Hier und Jetzt, so wie es ist. Und auch den Weg, den ich gegangen bin, anzuerkennen, ihn wertzuschätzen und zu würdigen. Doch so weit bin ich noch nicht ganz.